Dritter Spieltag Verbandsklasse. Nach zwei Siegen zum Auftakt wollten wir gegen Oberhausen Osterfeld nachlegen.
Schön, dass mit Vyacheslav Klyuner und Jannik Sundorf auch zwei unserer Toppleute zugesagt hatten.
Somit durften diesmal Lars und ich aussetzen.
Ein Blick auf die Aufstellungen offenbarte erhebliche Ratingvorteile an allen Brettern. Zwischen knapp 150 und über 500 DWZ-Punkte mehr und dazu ein freigelassenes Brett 8 bei unseren Gästen, gab uns klar die Favoritenrolle.
Doch so deutlich sah es lange Zeit nicht aus. Ein erster Überblick nach 1-1,5 Stunden: Vyacheslav (Brett 1) hatte mit Schwarz Vorteil und konnte frühzeitig auf nur zwei Ergebnisse spielen, ob es aber wirklich gewonnen war, blieb mir unklar.
Frank (2) hatte aus der Eröffnung keinen Vorteil herausholen können, es war unheimlich schwierig, überhaupt einen Plan zu finden, bei dem er nicht überzieht.
Jannik (3) stand von Anfang an ungemütlich. Daran, auf den vollen Punkt zu spielen, war nicht zu denken.
Jens (4), unser bisheriger Remisschieber, stand ausgeglichen und sein Gegner tauschte fröhlich Figur um Figur. Schon wieder Remis?
Walters (5) Kontrahent strebte vom ersten Zug nur das Unentschieden an und versuchte, alle Steine möglichst schnell vom Brett zu bekommen. Beruhigend für mich als Zuschauer, denn ein Angriff auf Walters Königsstellung hätte mir weit mehr Sorgen bereitet.
Filippo (6) stand völlig unklar. Für mein Gefühl hatte er nichts aus der Eröffnung herausgeholt, aber die Struktur erschloss sich mir nicht.
Georg (7) hatte das Läuferpaar gegeben. Da sein Gegner etwas zu sehr auf “halten” spielte, gelang es Georg, einen Blockadespringer auf c4 zu postieren, der ihm Vorteil gab.
Jingfu (8) gewann nach nur einer halben Stunde. Ja ja, kampflos, steht ja oben.
Somit wäre ein 5,5:2,5 ein realistisches Ergebnis gewesen, wenn hier abgepfiffen worden wäre. Phrasenschwein.
Georg verdichtete seinen Vorteil kontinuierlich und gewann nach kleiner Taktik nach 1 h 45 min Qualität und Partie. 2:0.
Vyacheslavs Gegner fand nicht die richtige Defensivaufstellung und ließ die schwarzen Figuren über b-Linie und d4 einbrechen. 3:0 nach 2 h 10 min.
Nachdem bei Walter fröhlich weiter getauscht wurde, war das Remis bald eingetütet, 3,5:0,5 nach 2 h 30 min.
Wie man dem Foto entnehmen kann, stand Jens zu dem Zeitpunkt bereits glatt auf Gewinn. Die Dame wird nach a2 vertrieben, De8+ Kh7 Se7 droht Matt auf g8/g6. Nach Sh8 folgte c4 mit Verstellung der Diagonalen und Aufgabe. 4,5:0,5 und Mannschaftssieg nach nur 2 h 45 min.
Ebenfalls dem Bild zu entnehmen ist, dass Janniks Gegenüber (mindestens) einmal zu oft Figuren getauscht hatte und sich in einem verlorenen Bauernendspiel widerfand. Jannik machte nach 3 h 20 min den Sack zu. 5,5:0,5.
Okay, um zu erkennen, dass Frank mittlerweile eine Qualität für Springer und Bauer bekommen hatte, braucht Ihr auf dem Foto schon exzellente Augen oder vermutlich eher Fantasie. Jedenfalls hatte unser ehemaliger Bundesligaspieler nun alles im Griff und verbesserte seine Stellung immer weiter. Nach 4 h 50 min war es soweit: 6,5:0,5.
Den letzten Punkt holte dann Filippo. Im Mittelspiel hatte er erst einen Bauern gewonnen, sich dann aber verrechnet und musste seinen Gegner im ungleichfarbigen Läuferendspiel kneten. Dies gelang und er setzte nach 5 h 15 min zum Endstand von 7,5:0,5 Matt.
Am Ende wurde es somit deutlich und Hansa verteidigt die Tabellenführung.
Die Einzelergebnisse findet Ihr hier.
Das nächste Spiel gegen den Tabellendritten “Unser Fritz” wird wiederum im Westfalenkolleg stattfinden, Spieltermin der 19.11. sein.