Rhetorische Cliffhangerfrage, natürlich.
Bei Christian kippte die Stellung (wahrscheinlich stand er schon länger schlecht und meine Stellungsbewertung ist einfach nicht allzu gut ;-)). Er gab die Qualität und stand nun auf Verlust.
Auch Krystians Position gefiel mir zunehmend weniger. Er hatte seinen g-Bauern früh auf die fünfte Reihe befördert und musste ihn nun gezwungenermaßen mit h6 stützen, was die Königsstellung doch sehr offen erscheinen ließ.
Zum Glück sah es an den anderen Brettern besser aus. Ralf drohte eine Figur einzusammeln, um dies zu verhindern, ließ sich sein Gegner auf einen fürchterlichen Angriff auf die eigene Königsstellung ein. Vyacheslav spielte eine Partie ganz nach seinem Geschmack. Er tauschte vorteilhaft Leichtfiguren, bis Schwarz mit einem schwarzfeldrigen Läufer übrig blieb, der hinter den eigenen Bauern eingesperrt war. Diese waren zudem schwach und Weiß konnte die Position in Ruhe verstärken.
Nach drei Stunden dann die ersten Ergebnisse. Krystian remisierte, wobei ich die Schlussstellung verpasste, da ich gerade Ralfs furiosem Mattfinale beiwohnte, 1,5-0,5 für uns.
Da auch Niels’ Gegner zwischenzeitlich Material geben musste, um nicht mattgesetzt zu werden, Wolfgang eher besser stand und auch Arek Vorteil hatte, hoffte ich auf einen ungefährdeten Mannschaftssieg.
Nach dreieinhalb Stunden dann musste Christian aufgeben, 1,5-1,5. Leider verschob sich meine Gesamtbeurteilung nun merklich. Wolfgang musste aufpassen, dass er nicht auf der h-Linie ausgekontert würde, während seine Figuren am Damenflügel unterwegs waren. Auch Areks Vorteil schien verflogen. Zwar hatte er eine Qualität eingesammelt, doch der Gegner hatte einige Bauern dafür und aktive Läufer. Hans Werner hatte wenig Bedenkzeit und sein Gegner drohte am Damenflügel und im Zentrum gefährlich. Last not least hatte Vyacheslav seinen Gewinnvorteil irgendwie verspielt, stand sogar eher schlechter.
Niels gelang es hingegen, seine Partie aus einem Guss sauber zu Ende zu spielen und das 2,5-1,5 zu markieren.
Leider war Wolfgangs König mittlerweile allein zu Haus, sodass sein Gegner ein durchschlagendes Figurenopfer auf e4 anbringen konnte, 2,5-2,5.
Die noch laufenden Partien nach der Zeitkontrolle: Vyacheslav, dessen Kontrahent zwischenzeitlich einen Mehrbauern zurückgegeben hatte, stand leicht besser in einem komplexen TSS-TLS-Endspiel.
Arek hatte ein Endspiel TT-TLB, das sah sehr gut aus.
Hans Werners Position war verloren, er hatte in Zeitnot eine Figur für Gegenspiel geopfert, das jedoch nicht ausreichte. 2,5-3,5.
Vyacheslav verbesserte nach und nach seine Figuren und stellte seinen Kontrahenten immer weiter vor neue Aufgaben, die dieser gut meisterte
…bis er nach rund fünf Stunden Spielzeit tatsächlich ein Turmopfer übersah und direkt aufgeben musste. Der Ausgleich und gleichzeitig der Mannschaftssieg, denn Arek ließ es sich mit sauberer Technik nicht nehmen, nach fünfeinhalb Stunden den vollen Punkt einzutüten.
In der Tabelle rückt Hansa damit bis auf Platz 7 vor.
Im kommenden Kampf am 15. März in Bochum kommt es zu einem Aufeinandertreffen zweier direkter Konkurrenten um den Klassenerhalt, mal sehen, ob es auch Schlachtenbummler aus Dortmund geben wird.
Die Statistik weist Bochum übrigens als die Mannschaft aus, die bisher am stärksten underperformed hat, das darf sich gerne noch etwas fortsetzen 🙂