Zum Inhalt springen

Hansa 1 zu Gast bei Solingen 2 – Erlebnisbericht Teil 2

Und jetzt sind wir live drauf, meine Damen und Herren… 🙂
Niels’ Gegner scheint sich bei der Aufgabe des Läuferpaars wohl auch Chancen auf einen Königsangriff ausgerechnet zu haben. Nun ja, da fehlen mir 300 ELO-Punkte, um das sinnvoll beurteilen zu können.

Mittlerweile sind 150 Minuten gespielt, wie ist die Lage?
Bartas steht am Spitzenbrett sehr angenehm, hat zwischenzeitlich einen Fianchettoaufbau um seinen König. Witzig, wo der weiße Läufer schon überall stand, f1-e2-d3-c2-b3-d5-g2, nicht unbedingt eine typische Route. Schwarz versucht nun, einen Vorpostenspringer auf e4 zu etablieren, gedeckt vom Te8 und Bf5, um die lange Läuferdiagonale zu schließen. Allerdings muss er dafür die offene d-Linie aufgeben, da muss doch was möglich sein.
Huch, was ist denn bei Krystian passiert? Hat er gerade einen wichtigen Bauern am Damenflügel verloren? Oha, das gefällt mir aber überhaupt nicht mehr. Hoffentlich übersehe ich nur was.
Gucken wir mal, was bei Vyacheslav los ist. Na, das sieht doch vielversprechend aus. Alle Figuren haben mittlerweile ganz gute Felder erreicht. Zum Glück muss ich das nicht spielen, ich wüsste nämlich nun nicht, wie man weitere Fortschritte machen könnte, ohne Risiko zu gehen. Vielleicht hilft der Gegner ja mit, immerhin hat er etwas wenig Zeit.
Bei Olaf sieht es besser aus, nach seinem Se4 steht er nicht mehr ganz so gedrückt.
Äh, bei Christian bin ich so langsam ausgestiegen, wer greift hier eigentlich wen an? Sein Kontrahent gibt eine „Qualle“ und geht auf Königsjagd. Das sieht brandgefährlich aus, aber Christian guckt durchaus zuversichtlich.
Arek hat schön umgruppiert, setzt am Damenflügel zur Offensive an. Okay, objektiv dürfte es ausgeglichen sein, aber die Position gefällt mir. Beide mit relativ wenig Bedenkzeit, das dürfte spannend werden in der Kontrollphase.
Bei Ralf sehe ich noch immer keine volle Kompensation für Minusbauer und gegnerisches Zentrum, aber vielleicht ist der schwarze König doch etwas zu offen.
Wenn Niels d5 zementieren kann, steht er gut, sonst schlecht. Für mich sieht es nach ersterem aus, sehr schön.
Kleine Abschätzung nach 2,5 h, 3-5 oder 3,5-4,5 aus unserer Sicht. Jetzt noch meine meist etwas negative Einschätzung rausgerechnet und schon haben wir einen Punkt.
Fünfzehn Minuten später, es scheint zu unseren Gunsten zu kippen.
Bartas hat noch immer Vorteil, muss nun entscheiden, ob er seinen Läufer aufgibt und auf bessere Schwerfiguren spekuliert. Krystian steht sehr unangenehm, aber beide mit wenig Zeit.
Vyacheslav hat Zeitvorteil und die Figurenposition gefällt mir, allein seine Dame sucht noch nach dem idealen Feld.
Olaf wollte dieses Problem ja frühzeitig vermeiden und tauschte die Damen. Er scheint die Stellung nun blockieren zu können, damit wäre das Läuferpaar des Gegners nur noch halb so wild.
Christians Gegner investiert viel Zeit, grübelt jetzt schon eine ganze Weile. Mein Gefühl sagt ja, dass da was für ihn drin war, was er ausließ [Stockfish ist anderer Meinung, Anm. d. Red]. Jetzt steht Christian gut.
Arek hat, glaube ich, Vorteil. Da hat der Gegner was übersehen, die schwarzen Figuren werden nun schön aktiv und Arek steht etwas angenehmer.
Oha, Ralf konnte zwischenzeitlich seinen Angriff verstärken, ein Blick auf die Uhr: Gegner mit unter 20 Minuten für 22 Züge. Hier wäre ich jetzt lieber Weiß.
Niels muss nun einfach gut stehen, sein Gegenüber schaut schon länger in die Stellung und findet nichts.
Doch jetzt erst einmal eine kurze Verpflegungspause… Wir sind in 20 Minuten wieder live drauf…