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Hansa wurstelt sich in die NRW-Klasse

Achter Spieltag, Hansa 1 traf am vergangenen Sonntag auf SV Erkenschwick 2. Der Gegner, lange Zeit Tabellenführer, hatte in den letzten Runden ein paar Punkte liegen lassen, während es bei uns nach misslungenem Saisonauftakt mittlerweile gut aussah, Erster mit zwei Punkten Vorsprung.
Natürlich wäre Hansa nicht Hansa, wenn wir nicht trotzdem Schwierigkeiten hätten, eine komplette Truppe an den Start zu bringen. Zum Glück waren alle Bombenverdachtsfälle um den Westfalenpark rechtzeitig geprüft worden, sodass Adalbert nochmals nach Hause (nein, er wohnt nicht im Westfalenpark) und frischgestärkt auflaufen konnte.
Auf dem Papier waren wir klarer Favorit, allerdings mit jeder Menge Wenigspieler, denen man die fehlende Wettkampfpraxis durchaus anmerken konnte.
Bei meinem ersten Umlauf schwante mir bereits Böses, Niels (Schwarz, Brett 1) war in eine komische Variante gerutscht und stand wie ich normalerweise. Bei Yi (Weiß, 6) sah es auch etwas merkwürdig aus, sodass er ein gegnerisches Remisangebot nach 50 Minuten nicht ablehnen wollte.
Meine interne Beurteilung nach zwei Stunden lautete ungefähr so: Niels zaubert sich schon irgendwie raus und holt ein Remis. Jens (Weiß an 2) gewinnt, weil er die Londonstruktur einfach besser versteht. Adalbert (Schwarz, 3) hält ein Remis, auch wenn ich die Stellung nicht richtig verstand. Walter (Weiß an 4) hat schöne Springer in seiner Birderöffnung, das wird ein voller Punkt. Meine Stellung (Schwarz, 5) ist komisch, man merkt nur ein gaaaaanz klein wenig, dass ich überhaupt keine Spielpraxis habe, egal, das wird Remis mangels Masse. Lars (Schwarz an 7) wird das Leichtfigurenendspiel gewinnen, weil ihm solche Stellungen liegen. Georg (Weiß, 8) überzieht seinen Angriff und wird ausgekontert.
Doch es entwickelte sich unschön: Adalbert geriet in ein Endspiel mit Läuferpaar und Minusbauern gegen Springer und Läufer, wobei der gegnerische Freibauer mehr und mehr zum Problem wurde. Niels stand mit dem Rücken zur Wand und der Gegner konnte sich bereits Kunstzüge wie Sa7 erlauben, um seinen anderen Springer auf c6 zu stabilisieren. Lars tauschte die falschen Leichtfiguren und stand kritisch. Ich hatte fürchterlich gepatzt und musste nun ein Minusbauernendspiel mit Läuferpaar verwalten. Georgs Angriff schlug nicht durch und es sah nach Remis mit je einem Turm und ungleichfarbigen Läufern aus. Nur Jens und Walter standen für mein Gefühl deutlich (Jens) bzw. etwas (Walter) besser. Just in dem Moment, als Georg einen Bauern einstellte, kam Walter mit der Info eines gegnerischen Remisangebots zu mir. Ich glaube, er war von der deutlichen Ansage zum Weiterspielen etwas überrascht… 😉
Zum Glück nahm Georgs Gegner den Bauern nicht mit, womit wir einigermaßen im Spiel blieben, doch Lars musste nach 3,5 Stunden aufgeben. Niels hörte auf meine Empfehlung (s.o.) und zauberte sich ins Remis, während sich Adalberts Stellung als unhaltbar erwies. 1:3 nach gut vier Stunden Spielzeit. Zum Glück waren Jens und Walter auf Betriebstemperatur und konnten nach viereinhalb Stunden praktisch zeitgleich Anschluss und Ausgleich markieren. Georgs Partie war, von mir unbemerkt, zu seinen Gunsten gekippt, während ich im Endspiel aufpassen musste, um nicht die Partie direkt wegzustellen. Nach mehr als fünf Stunden Spielzeit brachte Georg dann seine Partie nach Hause und sicherte uns zumindest einen Mannschaftspunkt. Ich durfte dann noch eine Stunde nachsitzen und mit mehr Glück als Verstand ins ungleichfarbige Läuferendspiel entkommen und den zweiten sichern, 4,5:3,5.
Zum vierten Mal in dieser Saison. Nun ja, ein guter Springer springt nur so hoch, wie er muss.

    Da Brambauer zeitgleich nicht über ein 4:4 in Gladbeck hinauskam, haben wir nun drei Punkte Vorsprung und damit Meisterschaft und Aufstieg in die NRW-Klasse geschafft. Glückwunsch an die Mannschaft.
    Am 4. Mai muss damit die Macht in Sodingen nicht mehr mit uns sein und wir können die Saison gemütlich austrudeln lassen.

    Die Tabelle und weitere Informationen findet Ihr hier.