Unsere zweite Mannschaft war am vergangenen Sonntag bei bestem Spätsommerwetter zum Saisonstart gefordert. Die Motivation war ihnen deutlich anzusehen: Schon bei der Ankunft waren alle acht Hanseaten voller Tatendrang und halfen den Schürenern bei der Vorbereitung des Spielorts.
Der Austragungsort war für die Wetterlage gut gewählt. Zwar gibt es sicherlich passendere Tage, um drinnen an einem Schachbrett zu sitzen, doch das Gemeindehaus der Kirchengemeinde bot mit seinen zwei großen Fensterfronten die bestmöglichen Bedingungen, um auch etwas von dem schönen Wetter mitzunehmen 🙂 Der Kurzbesuch unseres neuen Spielleiters Michael steigerte die Moral der Mannschaft.
Santiagos Gegner am Brett 6 tauchte nicht auf, das bedeutete 1-0 kl. nach 30 Minuten. Ärgerlich, aber zumindest konnte er das schöne Wetter genießen. Jan hatte nach der Eröffnung relativ schnell viel abgetauscht und auf dem Brett war ein vollkommen ausgeglichenes Endspiel mit 2 Leichtfiguren und ein paar Bauern. Das einzige Remis des Tages war die logische Folge.
Christoph hat im Mittelspiel eine Qualität gewonnen, der König des Gegners irrte mitten auf dem Brett herum und bot mehrfach die Möglichkeit, Fallen aufzustellen, was Christoph geschickt nutzte und eine Figur nach der anderen gewann. Damit stand es 2,5:0,5.
Lars spielte am Spitzenbrett gegen einen Königsinder und hatte ein ausgeglichenes Mittelspiel, bis er einen vergifteten Bauern genommen hat und daraufhin einzügig eine Figur verlor. Es sollte die einzige Niederlage des Tages bleiben.
Ein Brett tiefer hatte Yi durch eine Kombi zwei Bauern am Damenflügel mehr, ein gewonnenes Endspiel, in dem sein Gegner zusätzlich noch einen Läufer einstellte und daraufhin aufgab.
Mein Gegner spielte Tarrasch gegen das Damengambit, worauf hin ich nach dem Abtausch der c- und d-Bauern seine Dame übers Brett jagte und Zug um Zug durch die Aktivierung meiner Figuren viel Druck ausüben konnte. Sein einziger Ausweg war eine lange Rochade mit Opfer eines Bauern ohne Gegenspiel. Im Endspiel waren mein Mehrbauer und das Läuferpaar entscheidend. Sieg und das 4,5:1,5 war eingetütet.
Leo spielte am Nebenbrett Caro-Kann. In der geschlossenen Variante konnte er am Damenflügel irgendwann einen Bauern gewinnen. Paradox: Das Bauernendspiel war trotz eines Mehrbauern nach dem f5 eigentlich für ihn verloren, aber sein Gegner hat in Zeitnot den Gewinnzug nicht gesehen, so dass sein g-Bauer durchlaufen konnte.

Detlev konnte an Brett 5 durch eine Abwicklung im Mittelspiel eine Figur gegen einen vorgerückten Randbauern gewinnen. Diesen hat er geschickt abgefangen und das Endspiel war dann technisch klar gewonnen.
Mit einem überzeugenden 6,5:1,5-Auswärtssieg bei den Schachfreunden Schüren ist unsere zweite Mannschaft glänzend in die neue Bezirksliga-Saison gestartet. Damit übernimmt Hansa 2 nach der ersten Runde direkt die Tabellenführung.