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Hansa 3 nutzt den Schwung aus der Vorsaison

Mit einem 4:4 beim souveränen Meister SF Brackel 4 (https://sc-hansa.de/sf-brackel-4-gegen-sc-hansa-3-saisonfinale/) hatte man sich stark in die Saisonpause der Bezirksliga verabschiedet.
Nun meldete sich Hansa 3 in der neuen Verbandsbezirksliga im ersten Saisondrittel erfolgreich zurück.

Die Ausgangslage war klar. Mit Matt Inn, SV Datteln und Rochade Eving gab es drei Mannschaften, die deutlich stärkere Wertungen als Hansa 3 aufwiesen, mit Mengede 2 und Waltrop 2 zwei mit schwächerem Schnitt. (https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2018/2767/aufstellungen/)
Huckarde-Westerfilde 1, Annen 2, Ickern 1 und Eichlinghofen 2 gingen mit ähnlich DWZ-starken Teams wie Hansa 3 in die Saison.

Die Saisonpaarungen:

Ickern 1 – Hansa 3
Mengede 2 – Hansa 3
Hansa 3 – Eichlinghofen 2
Matt Inn 1 – Hansa 3
Hansa 3 – Datteln 1
Eving 1 – Hansa 3
Hansa 3 – Waltrop 2
Huckarde-Westerfilde 1 – Hansa 3
Hansa 3 – Annen 2

Somit ist leicht zu erkennen, dass wir am 4.-6. Spieltag gegen die drei Meisterschaftsfavoriten würden antreten müssen. Folglich galt es, bis dahin ein paar Mannschaftspunkte einzusammeln, um uns von den beiden Abstiegsplätzen fernzuhalten. Insbesondere der Kampf bei Mengede 2 war hierfür von besonderer Bedeutung, da wir diese unbedingt hinter uns lassen wollten.

Die Mannschaft war im Vergleich zur Vorsaison deutlich verändert. So kehrte Mannschaftsführer Simon Krüger
auch als Spieler ins Team zurück, dafür rutschte „Edeljoker“ Josef Kloster in die Zweite. Ioannis Kokkinis ersetzte Dr. Pouya Majdpour, der die Vierte verstärkte.

Leider sah ich mich als Mannschaftsführer zum Saisonauftakt der unangenehmen Aufgabe gegenüber, aus zehn Spielern wählen zu müssen. Ich entschied mich nach Spielstärke und Farbverteilung für die Aufstellung Krüger (w), Dawid (s), Begna (w), Lin (s), Balic (w), Milonas (s), Geelhaar (w), Zhang (s).
Doch die langen Überlegungen hätte ich mir sparen können, Ickern brachte überraschend nur eine stark ersatzgeschwächte Truppe ans Brett. So wies Brett 7 lediglich 1400 DWZ-Punkte auf und Brett 8 sollte sogar unbesetzt bleiben. Nachdem sich dann herausstellte, dass auch die beiden stärksten Ickerer an Brett 1 und 4 nicht auftauchen würden, war der Kampf damit entschieden, bevor er richtig begonnen hatte.
3:0 in Führung, dazu Enver und Thorsten mit klaren Gewinnstellungen, da sollte nichts mehr anbrennen. Zwar gab Thorsten seinen Vorteil aus der Hand und war froh über das gegnerische Remisangebot, doch Enver behielt den Überblick und sicherte bereits den Mannschaftssieg zum 4,5:0,5. Bozidar teilte kurz darauf den Punkt. Georgios griff nun mit einem zweischneidigen Opfer an, sein Gegner ließ sich bluffen: 6:1. Schade, dass Adalbert in Zeitnot dem Königsangriff seines Kontrahenten nicht standhalten konnte, so gelang Ickern noch der Ehrentreffer zum 6:2. Dennoch ein sehr erfreulicher Saisonauftakt, der etwas den Druck des Gewinnen-Müssens gegen Mengede von unseren Schultern nahm.

Einzelergebnisse:
https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2018/2767/runde/1/

In Mengede traten wir in der Besetzung Krüger (w), Dawid (s), Begna (w), Lin (s), Balic (w), Milonas (s), Kokkinis (w), Szenasi (s) an.
Wir hatten an allen Brettern DWZ-Vorteil, allerdings absteigend von oben (300 Punkte an 1) auf unter 100 Punkte an den hinteren Brettern

Bereits bei meinem ersten Rundgang war ich bester Laune, Yi gewann in der Eröffnung einfach einen Bauern, Enver stand angenehm, ich hatte früh „kostenlosen“ Angriff, das ließ sich gut an. Als dann auch noch Laszlos Gegner seinem Läufer auf b3 mit „Sa2??“ das Fluchtfeld raubte und eine Figur verlor, schien es nach 1 1/4 Stunden eine klar Angelegenheit zu werden. Mein Angriff schien durchzuschlagen, auch wenn ich den Knockout-Zug nicht finden wollte.
Angesichts unserer Führung und den guten Aussichten an mehreren Brettern einigte sich Bozidar mit seinem Gegner nach 1 h 40 min auf Remis.
Nur wenig später konnte Enver seine Stellungsvorteile zum Sieg verdichten und auch Adalbert demonstrierte im Turmendspiel eindrucksvoll das Konzept der zwei gegnerischen Schwächen: 3,5:0,5 nach knapp drei Stunden Spielzeit.
Leider hatte ich in taktischer Position eine gute Möglichkeit ausgelassen, die Partie forciert zu gewinnen. Daher wickelte ich in ein Endspiel mit leichtem strukturellen Vorteil ab.
Zwischenzeitlich waren sowohl Georgios als auch Ioannis in ungünstige Bauernstrukturen gerutscht und auch Yi hatte den Faden verloren und sich am Damenflügel selbst in Schwierigkeiten gebracht.
Dankenswerterweise boten dann sowohl Georgios’ als auch Ioannis’ Kontrahent Remis, was den Mannschaftssieg sicherstellte.
Während Yi sich im Springerendspiel auch mit Tricks nicht mehr befreien konnte, verlor mein Gegner in Zeitnot etwas den Überblick und setzte auf den falschen Bauerntausch. Das Endspiel mit verbundenen Freibauern war dann leicht für mich gewonnen.

Am Ende stand ein klarer 5,5:2,5-Erfolg, welcher deutlicher klingt, als es in Summe war. Zwischenzeitlich haben wir durchaus gewackelt, doch „entscheidend ist, was hinten rauskommt“ (H. Kohl).

Mit 4:0 Mannschaftspunkten gingen wir optimistisch in unseren ersten Heimkampf gegen Eichlinghofen 2.
Während wir am ersten Spieltag noch zu viele Spielwillige hatten und am zweiten alles passte, herrschte nun plötzlich Spielermangel, so dass Michael Schrimpl kurzfristig einspringen musste.
Doch auch Eichlinghofen hatte Ausfälle zu beklagen. Am schwersten wog hier das Fehlen von Spitzenbrett Ingo Zachos.
So liefen wir in der Besetzung Krüger (s), Dawid (w), Begna (s), Lin (w), Milonas (s), Geelhaar (w), Kokkinis (s), Schrimpl (w) als leichter Favorit auf: Im Schnitt 41 DWZ-Punkte voraus.

Der Auftakt war vielversprechend. Ein Stellungsüberblick nach einer Stunde: Mein Gegner (Brett 1) spielte mit Weiß eher verhalten, sodass ich bald die Initiative hatte. Adalbert (2) massierte unterdessen den d5-Isolani seines Kontrahenten. Bozidar (3) hatte mit Schwarz frühzeitig einen Bauern für Initiative gegeben und hatte mindestens vollwertige Kompensation. Yi (4) stand klar besser, sein Gegner war mit seiner Dame etwas zu forsch vorgegangen und musste nun unter Tempoverlusten den Rückzug antreten. Georgios’ (5) Position war etwas passiv aber solide, während Thorsten (6) Angriff hatte. Ioannis’ (7) Partie entzog sich meiner Stellungsbeurteilung, es schien jedoch klar zu sein, dass sie taktisch entschieden würde. Michaels (8) Kontrahent tauschte frühzeitig viel Material, hier schien mir eine Punkteteilung bei ungleichfarbigen Läufern sehr wahrscheinlich.
So kam es dann auch nach nicht einmal anderthalb Stunden. Zwischenzeitlich befand man sich in einer völlig abgeriegelten Struktur, bei der auf beiden Seiten die Läufer von ihren eigenen Bauern eingeschränkt wurden. Ein sehr schöner Erfolg für Michael, immerhin brachte sein Gegner rund 200 DWZ-Punkte mehr auf die Waage.
Das Remisangebot fiel unserem Kassierer nicht schwer, da Yi mittlerweile einen vollen Turm eingesammelt hatte und sein Gegenüber noch nicht einmal „Fudelchancen“ besaß, während Bozidar mit einer tollen taktischen Wendung eine Figur für zwei Bauern gewann. Auch bei Thorsten sah es vielversprechend aus, zumal sein Kontrahent viel Zeit benötigte. Einzig Georgios’ Partie bereitete mir Sorgen, da sein weißfeldriger Läufer nicht mitspielte, während sein Gegner am Königsangriff vorrückte. Alle anderen Partien befanden sich im Gleichgewicht.
Yi brachte uns dann nach 1:40 h in Führung, eine tolle Vorstellung!
Bozidar wickelte nun ins Läuferendspiel ab, wobei ich das Gefühl hatte, dass es einfacher gewesen wäre, ein Turmpaar auf dem Brett zu behalten. Gewonnen schien die Stellung dennoch.
Leider kam Adalbert nicht weiter. Er sammelte den Isolani ein, musste jedoch feststellen, dass er den Mehrbauern wieder würde hergeben müssen, um die gegnerische Initiative zu neutralisieren.
Nach 2:40 h bot mein Kontrahent Remis. Ein Blick auf die noch laufenden Bretter bewog mich jedoch schnell, meine leicht bessere Stellung weiterzuspielen. Georgios war nun in ernsthaften Schwierigkeiten, sein Gegner griff an, während er nur klammern konnte. Ioannis hatte zwar einen Mehrbauern, doch die Stellung erschien mir unklar. Auch Thorstens Vorteil hatte sich aufgelöst, im Gegenteil, sein Kontrahent schien die eigene Zeitnot zu nutzen, um sein bestes Schach anzubringen. Bozidar kam nun auch nicht mehr weiter, da er seinen König und Läufer benötigte, um die gegnerischen Königsflügelbauern am Vormarsch zu hindern.

Adalbert remisierte jetzt, da er in einem leicht schlechteren Endspiel landete, bei dem nur noch sein Gegner auf Sieg hätte spielen können.
Bozidar akzeptierte, dass die Bauern seines Gegenübers die Minusfigur ausglichen und machte nach 3:15 h ebenfalls Remis. Somit führten wir 2,5:1,5, zwei Punkte aus vier Partien mussten noch her. Ioannis hatte einen zweiten Bauern gewonnen und wickelte sicher in ein Turmendspiel ab und auch ich hatte Vorteil.

Nach 30. … Lh5! bekam mein Gegner Schwierigkeiten, den Königsflügel zusammenzuhalten. Nachdem er f4 probierte, um mit seinem König nach f2 zu flüchten, kam es kurz darauf zur lustigen wie siegbringenden Sequenz 34. … Dd6, 36. … Dd6, 38. … Dd6.
Da Ioannis’ Gegner mittlerweile mit blankem König gegen Dame und Turm weiterspielte, war der Mannschaftssieg somit gesichert: 4,5:1,5 nach 4:15 h.

Leider musste Thorsten kurz darauf die Waffen strecken, sodass nur noch Georgios’ Partie lief. Nachdem sein Kontrahent – statt den gefährlichen Angriff fortzuführen – gierig eine Qualität eingesammelt hatte, war das Spiel gekippt. Georgios hatte dadurch tolle Zentrumsfelder für seine bisher traurigen Springer bekommen und auch sein weißfeldriger Läufer erwachte so zu neuem Leben. Doch in der Zeitnotphase war ihm der Vorteil wieder entglitten und er verblieb in einem höchst unangenehmen Endspiel mit Läufer gegen Turm. Sein Gegner ließ mehrere Möglichkeiten aus und so neigte sich die Waage schlussendlich nochmals auf Georgios’ Seite, der nach über fünf Stunden Spielzeit auf 5,5:2,5 erhöhte.

Mit diesem Erfolg gehen wir entspannt in das Spiel gegen Matt Inn. Dieses wird am 9. Dezember im Westfalen-Kolleg stattfinden, wobei wir Gastmannschaft sein werden.

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