Waltrop im Mai 2023. Als das Turnier nach drei Jahren der Pandemiepause wieder stattfand, habe ich wieder an diesem wunderbar organisierten Termin teilgenommen. Das erfreulichste an diesem Tag war jedoch ein Wiedersehen mit Wolfgang Prüske. Bei unserer Begegnung am Brett hatte ich natürlich gegen den Tschigorin-Experten Wolfgang keine Chance. In der Turnierpause hatten wir aber endlich wieder Zeit, uns über die Vergangenheit bei Hansa zu unterhalten.
Wolfgang Prüske spielte bis Ende der 1980er Jahre in Lünen und wechselte 1990 zum SC Hansa. Fortan war er als Spieler und Organisator im Verein aktiv.
Wolfgang war von 1990 bis 2000er Jahre ein Stammspieler von Hansa I. Zusammen mit dem leider viel zu früh verstorbenen Bully Burchert bildete er ab Mitte der 2000er Jahre das Rückgrat von Hansa II und war zudem mehr als 20 Jahre der stellvertretende Vorsitzende von Hansa.
Im Vorstand war er der Besonnene, quasi der ruhende Pol und meisterte so manch eine knifflige Situation, als ein Weitergehen nicht mehr möglich schien. Auch er war maßgeblich am Wiederaufstieg in die Schachbundesliga und an der Suche nach einem großen Sponsor beteiligt.
Legendär ist unser „konspiratives Treffen“ bis tief spät in die Nacht bei ihm zuhause in Lünen, bei dem das Vierer Gespann mit ihm, Andreas Warsitz, Michael Babar und meiner Wenigkeit letztlich uns für die Wahrnehmung des Aufstiegsrechts 2014 entschieden haben.
Ohnehin war Wolfgangs Zuhause über Jahre das „Hansa-Hotel“. Unzählige auswärtige Schachspieler wurden dort beherbergt und von seiner liebenswerten Frau Eva und ihm vorzüglich verköstigt. Hansas „alter Schwede“ GM Emanuel Berg als Dauergast bei den Prüskes schwärmt immer noch von diesen Begegnungen und beschreibt diese als die pure Gastfreundschaft, die er nirgendwo sonst erlebt hat.
Zusammen mit Eva und Wolfgang haben wir an den Bundesliga-Heimkämpfen im Dortmunder Rathaus Brötchen geschmiert, Kaffee gekocht und die Gäste bedient. Dazu waren sich beide nie zu schade.
Auch werde ich unsere gemeinsame Mannschaftsführung beim Sensationssieg 2015 (mit -300 Elo an allen Brettern) gegen den Deutschen Vizemeister Mülheim Nord nicht vergessen.
Immer im Hintergrund sehr aktiv und dem Verein stets dienlich verließ Wolfgang Prüske leider den SC Hansa letztes Jahr Richtung Heimat nach Lünen.
In tiefster Dankbarkeit für mehr als 30 Jahre aktive und konstruktive Mitgliedschaft bei Hansa möchte ich mich im Namen des Vereins bei Wolfgang Prüske sehr herzlich bedanken und wünsche ihm dazu nachträglich alles Gute zum 70. Geburtstag am vergangenen Wochenende.
Liebe Eva, lieber Wolfgang, Danke!
Bleibt so wie Ihr immer wart und nur das Beste Euch beiden für die Zukunft!