„7-1“, „locker“, „easy“, „endlich mal souverän“, so lauteten die Einschätzungen zum Mannschaftskampf bei SV Bottrop 1 nach zwei Stunden Spielzeit.
Was war passiert? Thomas Rumpf wählte am Spitzenbrett mit Weiß einmal mehr eine besonders langweilige Eröffnung und bot nach 30 Minuten Remis, was sein Kontrahent aus privaten Gründen umgehend annahm.
Doch der Ärger der Mitspieler über dieses nicht mit dem Mannschaftsführer abgesprochene Vorgehen verflog schnell, als Simon Krüger (Brett 6) und Walter Linker (4) innerhalb weniger Minuten ihre Schwarzpartien fast schon „mit leichter Hand“ gewinnen konnten. Somit stand es nach 2,5 Stunden bereits 2,5-0,5.
Und auch ansonsten sah es sehr angenehm für Hansa 3 aus. Wolfgang Burchert (3) hatte einen Mehrbauern und das deutlich angenehmere Spiel, Jens Zelt übte mit seinem Gegner starker Springer gegen schwachen Läufer und Fabian Brockmann (7) drohte, mit einer Bauernwalze den gegnerischen Königsflügel aufzurollen. Dirk Schiefelbusch (2) und Adalbert Dawid standen zumindest ausgeglichen, wahrscheinlich aber leicht besser.
An dieser Stelle beschlossen die drei Hanseaten, die ihre Partien bereits beendet hatten, sich auf die Suche nach einem Lokal zu machen, das das Fußballbundesligaspiel FC Augsburg gegen Borussia Dortmund zeigen würde und in dem man den Klassenerhalt würde feiern können.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen fand man dieses im Billardleistungszentrum, auch wenn das von einem Einheimischen angepriesene „tolle Essen“ sich als Fertigpizza herausstellen sollte.
Und so machte man sich guter Dinge auf den Rückweg und übertraf sich mit Sprüchen für das Phrasenschwein wie oben genannte.
Doch zurück im Spiellokal musste man feststellen, dass es – einmal mehr – richtig eng geworden war. Jens‘ Vorteil erwies sich als rein akademisch, da er keine zweite Schwäche im gegnerischen Lager schaffen konnte und teilte den Punkt.
Fabian zog die Notbremse und machte in unklarer Position mit Türmen und Springer gegen Dame und Läufer Remis und auch Adalbert gab sich mit einem Unentschieden zufrieden.
4:2, damit war zumindest ein Mannschaftspunkt sicher und Wolfgang stand klar besser. Lediglich Dirk griff in Zeitnot fehl und so fiel hier der Anschlusstreffer zum 4:3.
Alle umstehenden Hanseaten waren dann heilfroh, dass Wolfgang zwar seinen Vorteil fast verspielte, sein Gegner mit Minusbauer im Läuferendspiel aber lediglich Remis erzwingen konnte und so – zwar knapper als zwischendurch erhofft, aber letztendlich doch souverän – den Mannschaftssieg eintütete.
Zum Glück hatten sich die Hanseaten peu à peu zum Fußballgucken ins Billardzentrum begeben, denn es stellte sich heraus, dass für die Fertigpizza lediglich ein Ofen zur Verfügung stand. So schoss Ramos in der 75. Spielminute das Dortmunder 3:1, noch bevor der letzte Hanseat sein Essen bekam. Das nächste Essen findet wieder in Dortmund statt 🙂