Am vergangenen Sonntag stand für unsere 6. Mannschaft der neunte und letzte Spieltag an.
Als Tabellenschlusslicht musste man zum souveränen Tabellenführer, der mit der stolzen Bilanz von allein drei 8:0- und zwei 7:1-Siegen aufwartete.
Zum ersten Mal überhaupt trat unsere Mannschaft hierbei ohne einen einzigen bereits DWZ-gewerteten Spieler an. Somit konnte es in diesem Mannschaftskampf nur darum gehen, Erfahrungen zu sammeln und das Spiel als eine frühe Trainingseinheit für die kommende Saison zu betrachten.
Immerhin gelang es, in der Rubrik „Zahl der eingesetzten Jugendlichen“ unsere 1. Mannschaft mit 6:3 zu bezwingen.
Der Mannschaftskampf begann überraschend. Nicht wie in den letzten Runden wir, sondern der Gegner hatte Schwierigkeiten, acht Spieler ans Brett zu bekommen. So konnte unser Neuzugang Husam Alsaabi (Brett 8), erst wenige Wochen im Verein, um 14.38 Uhr den ersten kampflosen Punkt einfahren.
Doch auch an den anderen Brettern sah es gut aus. Zwar gelang es nicht allen Jugendlichen, ihr überschnelles Spiel abzustellen, an vier Brettern befand man sich mit weniger als drei verbrauchten Minuten bereits weit jenseits aller theoretischen Pfade, doch die Positionen wirkten insgesamt gesund. Peter Felix (1) spulte bis zum 15. Zug eine Theoriestellung im Ruy Lopez ab, während bei Florian Fricke (2) mit offenem Visier gekämpft wurde, Fesselungen und Gegenfesselungen, Angriff auf die Königsstellung, Schachherz, was begehrst Du mehr? Arman Vosoghi (3) stand mit Weiß nach einem Fehler unter Druck und musste kämpfen, um nicht eine Figur zu verlieren, dafür hatte unser Jüngster, der achtjährige Frederik Fricke (4) eine sehr angenehme Position erreicht. Arian Vosoghis (5) Stellung war darauf ausgelegt, das Feld d5 zu kontrollieren, wodurch ein rückständiger gegnerischer Bauer dessen Entwicklung lähmte. Valentin Rittinghaus (6) hatte sich in eine schlechtere Position geblitzt, während Alex Guminior (7) über leichten positionellen Vorteil verfügte.
Leider konnte Arman dann Figurenverlust nicht vermeiden und musste kurz darauf aufgeben.
Auch bei Frederik hatte sich das Blatt gewendet, nach einer Rochade in den aufziehenden Angriff musste er kurz darauf die Waffen strecken. Praktisch zeitgleich bot Alex‘ Gegner, der in der Zwischenzeit einen Bauern gewonnen hatte, überraschend Remis, was Alex sofort und freudestrahlend annahm.
Valentin gelang es unter gütiger Mithilfe seines Gegners, seine kritische Stellung in eine bessere und diese in einen vollen Punkt umzumünzen. Er baute damit seine persönliche Bilanz auf 4/5 aus, hervorragend! 2,5:2,5.
Leider hatten sich in der Zwischenzeit die ehemals vorteilhaften Stellungen an den übrigen Brettern in verlorene gewandelt. Besonders schade, dass Arian hierbei möglichen Materialgewinn übersah.
Am Ende mit 2,5:5,5 zwar deutlich verloren, aber nicht entmutigt, traten unsere wackeren Recken dem Heimweg an und ließen mich mit dem Gefühl zurück, dass in der kommenden Saison gegen solch einen Gegner auch ein umgekehrtes Resultat möglich ist.