An diesem schönen Sonntag morgen trafen sich zahlreiche (159) Schachspieler aus ganz NRW in der Stadthalle von Oer-Erkenschwick um die NRW-Schnellschachmeisterschaft auszuspielen.
Der SC Hansa Dortmund war mit acht Teilnehmern vom Bundesliga-Crack bis zum Einsteiger vielseitig vertreten. Team ÖPNV bestehend aus Petra Wilkins, Daniel Goldbeck, Christoph Surmann und Frank Karger hatte bereits die Abenteuer der Hinfahrt überstanden und war in adäquat bissiger Stimmung. Radfahrer Dirk Schiefelbusch nahm den Sauerstoffvorteil mit ins Turnier. Ralf Kotter, Patrick Zelbel und Eckhard Schmittdiel verliehen der Hansa-Truppe meisterlichen Glanz.
Vorbereitend wurde nun das Teilnehmerfeld in acht Gruppen eingeteilt.
Die Gruppe der Frauen und – etwas schmuckloser benannt – die Gruppen A bis G. Während für erstere das passende Geschlecht ausschlaggebend war, qualifizierte man sich für die anderen per DWZ, sodass dort das Feld von Gruppe A absteigend bis Gruppe G in 200-DWZ-Punkt-Intervalle aufgeteilt wurde. Gruppe A war dabei 2200 und mehr, Gruppe G 1200 und weniger, sodass tatsächlich jeder eingeordnet werden konnte.
Derweil tankten viele noch den umfänglich bereitgestellten Kaffee oder auch Wasser, doch kaum später als 11 Uhr wurden schon die ersten Steine in dem annähernd kreisrunden Spielsaal in Bewegung gesetzt.
Bei 25 Minuten und 10 Sekunden Inkrement pro Spieler und Partie war einerseits mit einer recht zügigen Abwicklung der 7 Runden zu rechnen. Andererseits war so das hässliche Spiel auf Zeit kaum zu erwarten,
was manch einer mit Wohlgefallen registrierte.
Nachvollziehbar motiviert starteten die Hanseaten ins Turnier. Besonders Petra in Gruppe G und Christoph in Gruppe E besetzten frühzeitig vordere Plätze. Daniel in Gruppe E, Dirk in Gruppe B und Patrick, Eckhard, Ralf und Frank in Gruppe A mussten dagegen schon recht bald ihre kämpferischen Qualitäten zeigen. Besonders Mitfavorit Patrick Zelbel kam zunächst nicht recht aus den Startlöchern. Nach großem Einsatz kam mit der Curry-Wurst zur Mittagszeit die passende Stärkung. Petra und Christoph behielten weiterhin das Zepter in der Hand, während es beim Rest auf und ab ging. Patrick legte nun langsam aber sicher den zweiten Gang ein und startete eine beeindruckende Aufholjagd.
Gegen Nachmittag wurde Kaffee und Kuchen gereicht. Irgendwie kam hier bei Petra etwas Sand ins Getriebe, dennoch hatte sie weiterhin sehr gute Chancen auf einen vorderen Platz. Christoph dagegen spielte souverän und sah schon wie der sichere Sieger aus. In Gruppe A spielte einzig Mikhail Zaitsev ungefährdet an der Spitze des starken Feldes, ansonsten war alles offen.
Schließlich kam es zur Schlussrunde mit besonderer Spannung für Christoph und unsere Teilnehmer der Gruppe A, denn dort winkte die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Zudem gab es in allen Gruppen attraktive Geldpreise und natürlich für Anhänger zeitloser Werte jede Menge Ruhm und Ehre. Noch war alles möglich in der Spitzengruppe. Gewinner wissen, die Big Points zu machen. Das gelang diesmal Patrick, Eckhard und Frank, die ihre Gegner bezwingen und so zur rechten Zeit den Sprung nach vorne machten.
Da die ersten 3 das Ticket zur Deutschen Schnellschachmeisterschaft in Leipzig bekommen sollten, hatten Patrick (Platz 2) und Eckhard (Platz 3) sofortigen Grund zur Freude. Diese stellte sich bei Frank erst etwas später ein, als klar wurde, dass Platz 4 aufgrund der Fide-Staatsangehörigkeit des sympathischen Turniersiegers auch zur Qualifikation ermächtigen sollte.
Wenig später holte Christoph den überzeugenden Sieg in seiner Gruppe und war so der einzige Gruppensieger von Hansa an diesem Wochenende!
Die Hanseaten bedanken sich beim Schachverein Erkenschwick und dem Schachbund NRW für die professionelle Ausrichtung und die ausgezeichneten Spielbedingungen. Wir kommen gerne wieder 🙂 (fk)