Am gestrigen Samstag fand die diesjährige Hansavereinsfeier statt. Nachdem 2021 eine Radtour, 2022 und 2024 Wanderungen und 2023 ein „historischer Stadtspaziergang“ auf dem Programm gestanden hatten, hatte die Mitgliederversammlung sich entschieden, diesmal „gechillt“ im Westpark zu feiern.
Um sich Pommes, Waffeln und Co. aber ein wenig zu verdienen, hatte der Vorstand beschlossen, für alle, die wollten, eine kleine Müllsammelaktion voranzustellen. So durchkämmten neun Hanseat:innen und ein Angehöriger nach einer stärkenden Brotzeit ab 12:30 Uhr knappe zweieinhalb Stunden Westpark und Umgebung, um jede Menge Abfall einzusammeln. Etwas überraschend übertraf die Zahl der gefundenen „Durstlöscher“-Trinkpäckchen die des Konkurrenten „Capri-Sun“ deutlich. Im Vergleich zu leeren Zigarettenpackungen können beide jedoch als „relativ seltene Exemplare“ bezeichnet werden. Allerdings bedeutet „relativ selten“ eben nicht „selten“. „Selten“ waren Türklinken, Pfannen, Teile eines Kotflügels, Grills mit jeweils nur einem Treffer.
Nebenerkenntnisse: Schnapsflaschen treten gerne in Rudeln auf, am liebsten sortenrein, „bin auf eine Kümmerlingparty“ gestoßen oder „zehn kleine Jägermeister“ waren Gedanken, die der:dem einen oder anderen Sammler:in durch den Kopf gegangen sein dürften.
Der Westpark wird offensichtlich regelmäßig gesäubert, die umliegenden Büsche am Straßenrand hingegen nicht.
Spannend war auch zu beobachten, welcher Ausdauer es bedarf, auch nur die Kippenstummel, die um einen Mülleimer verstreut liegen, einzusammeln. Da wurden irgendwann auch die Greifzangen zu langsam und es wurde direkt per Handschuh aufgehoben.
Als dann gefühlte 2,5 Prozent des Mülls im und um den Westpark beisammen waren, startete auch schon fast pünktlich um 15:15 Uhr der gemütliche Teil im Biercafé West, für den weitere 13 Hanseat:innen hinzustießen. 22 Teilnehmer:innen hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr.
Bei leckerem Essen wurde geplaudert und das ein oder andere kühlende oder auch wärmende Getränk genossen, während die Schachbretter nur vereinzelt zum Einsatz kamen, da andere Spiele im Vordergrund standen. Frank und Adalbert schubsten bei Hive fröhlich Insekten über den Tisch. Am Ende stand ein Unentschieden, da beider Königinnen eingeschlossen wurden. Leo ließ sich von Niels erklären, wie man mit Weiß eine Wolgastruktur im Königsinder (solche Wortkombinationen müssen für Nichtschachspieler:innen so richtig blöd klingen) behandelt.
Maxime und Michael schoben Theo vor, um auf den Spielplatz zu dürfen und Santiago erklärte, wie Seife funktioniert, fand die Frage, auf die „42“ die Antwort darstellt oder so ähnlich. Womöglich mag dem Chronisten auch zwischenzeitlich das Odeur aus dem ein oder anderen Müllsack das Gehirn vernebelt haben, so ganz genau konnte er nicht mehr folgen. Aber er beschwere sich nicht, nach Butylselenomercaptan roch es nie.
Gegen 20 Uhr ging die Feier zu Ende und es wurde Zeit, die Säcke einzusammeln. Die letzte Nebenerkenntnis: Dortmund ist Dortmund. So hatten sich unsere Müllsäcke zwischenzeitlich um mehrere Beutel und Taschen mit benutzten Grillutensilien vermehrt.

Vielen Dank an Anneliese, Daniel S, Daniela, Frank, Maxime, Michael B, Rihem und Santiago für ihren Einsatz beim Sammeln und an Frank und Thorsten, die furchtlos die U-Bahnfahrt mit zu mir antraten, um den Müll zu transportieren.

Mal sehen, was die nächste Vereinsfeier bringen wird, sie sollte am 29. oder 30. August 2026 stattfinden. Vorschläge werden gerne entgegengenommen 🙂
Noch ein paar Impressionen:

