Formal ist die Schachabteilung des Ruderclubs „Hansa“ am 7.12.1973 ins Leben gerufen worden.
Auf den Bildern Mitte der 1970er Jahre ist ein Wappen als Erkennungszeichen der Schachabteilung zu sehen: die Flagge des Ruderclubs mitten in einem Schachbrett und „HANSA“ in Großbuchstaben und den bekannten Doppelstrichen.
Da der Ruderclub den Namen HANSA im Briefkopf in Gänsefüßchen geschrieben hatte, wurde diese Schreibweise auch für die Schachabteilung übernommen.
Als im Februar 1986 die erste Vereinszeitung Nomen Nescio (N²) erscheint, sucht man darin ein Logo vergeblich. Die maritime Flagge des Ruderclubs hat der Herausgeber und Spielleiter, Pit Schulenburg, wohl bewusst nicht verwendet, lag doch die Abspaltung vom Ruderklub gerade mal drei Jahre zurück. Und auch bei Klaus Neumanns Mitteilungsblatt Neumanns Neueste Nachrichten (nnn) fehlt ein Emblem des Vereins gänzlich.
Doch woher kommt das neue Logo?
Im Frühjahr 1988 gab es eine Werbekampagne der Dortmunder Lokalzeitung Ruhr-Nachrichten. Dabei wurden Aufkleber an Sportvereine in Dortmund und Umgebung verteilt. Alle Schachvereine erhielten Aufkleber mit demselben Bild: König, Springer und Läufer in einem Kreis, umrahmt vom Namen des Vereins. Umgeben war der Kreis vom Slogan des Dortmunder Blattes „Wir sind Dortmunder RN“. Wer diese Grafik entworfen hat, bleibt ein Geheimnis.
Die Mitglieder der Vereine konnten diese Aufkleber ans Heck ihrer Autos kleben und somit Werbung für die Zeitung aus Dortmund machen. Mitarbeiter des Verlags sollten dann bei Entdeckung eines solchen Aufklebers sich den Vereinsnamen notieren, und unter den Vereinen wurde ein Preis von 1.000, – DM ausgelost.
In der heutigen digitalen Welt der „Klicks & Likes“ erscheint die Aktion mit den Aufklebern amüsant und völlig altmodisch. Die Kampagne hatte aber eine Folge, nämlich ein neues Logo für den Schachclub „Hansa“ Dortmund e.V., dessen Name in der Satzung und den Vereinszeitungen immer noch in Gänsefüßchen geschrieben wurde.
Das neue Symbol mit der Vereinsfarbe Blau wurde zum ersten Mal in der 3. Ausgabe vom „hansa-report“ (übrigens auch mit Anführungszeichen) im Mai/Juni 1989 abgedruckt, allerdings noch in schwarz-weiß. Jemand hatte schlicht den Teil „Wir sind Dortmunder – RN“ um den Kreis ausgeschnitten und den Rest als Logo ins Heft eingefügt. Der Schnitt ist in manchen Ausgaben der alten Vereinszeitungen noch als schwarzer Strich sichtbar.
Eine Ausgabe später, kurz vor Weihnachten 1989 findet sich das Logo bereits auf der Titelseite des neuen Mitteilungsblatts von Hansa, das 1989-90 von Andreas Römer (Otto) als Nachfolger von N² publiziert wurde.
Bemerkenswert ist, dass dieses Logo sich auf dem Titelblatt einer gedruckten Satzung und Jugendordnung des Schachclub „HANSA“ DORTMUND E.V. wiederfindet. Diese wurde im April 1987 beschlossen und im März 1988 in einigen Punkten geändert, beides also vor der Werbeaktion. Das genaue Druckdatum ist unbekannt, jedoch müsste es sich um 1990 handeln.
Fortan findet sich das Logo in allen Publikationen des Vereins wie in Saisonbegleitheften, ab etwa 1998 auch auf der Homepage:
Später fand sich das Logo auch auf Plakaten/Flyer und dem Mannschaftstrikot in der 2. Bundesliga und der Schachbundesliga.
1998, zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins, erschienen beide Logos, die Flagge und das Bild des beschriebenen Aufklebers auf dem Titelblatt der vorletzten Vereinszeitung.
Nach der Pause während der Corona-Pandemie gab es in Kooperation mit der Schachgemeinschaft Dortmund blaue Polohemden mit dem Vereinslogo.
Und wo sind die Gänsefüßchen? An diesen hielt unser Schachclub tatsächlich fast 40 Jahre fest! Erst am 24.6.2013 wurde auf einer Mitgliederversammlung beschlossen, den Namen Hansa nicht mehr durch die Doppelstriche einzugrenzen und auch nicht mehr in Großbuchstaben zu schreiben.
Inzwischen hat sich im Übrigen auch der Ruderclub Hansa von 1898 e.V. Dortmund von den lästigen 4 Strichen verabschiedet, die maritime Flagge als Logo aber beibehalten.
Zum 50. Geburtstag des Vereins im Jahre 2023 wurde ein Sonderlogo entworfen, das sich auf der Titelseite der Chronik (Ausgabe ab 8.12.2023) befindet.
