Die erste Acht des SC Hansa bestritt heute ihr erstes Saisonspiel. Die Auslosung hatte ergeben, dass man direkt zum Auftakt die weiteste Reise würde antreten müssen, Schott Mainz lautete der Gegner.
Auch in der Vorsaison hatte es in der 1. Runde die gleiche Paarung gegeben, allerdings im heimischen Westfalen-Kolleg. Damals lautete das Ergebnis nach hartem Kampf 4,5-3,5 für den Gast, wer es nachlesen möchte, wird unter https://sc-hansa.de/hansa-i-verliert-gegen-tsv-schott-mainz-mit-3545/ fündig.
Bittere Parallele: Kurzfristige Ausfälle. In der vergangenen Saison konnten sie zumindest noch quantitativ ausgeglichen werden, dieses Jahr brachte man letztendlich nur sieben Spieler rechtzeitig ans Brett.
Umso überraschender, dass man außer am Spitzenbrett einen klaren Ratingvorteil verbuchen konnte.
Da Brett 2 kampflos verloren ging, war frühzeitig klar, wie die Matchstrategie auszusehen hatte. Alle Partien ausspielen und darauf zu setzen, dass sich der Wertungsvorteil früher oder später in Punkte ummünzen ließe.
Die Mannschaft setzte diese Maßgabe vorbildlich um. „Slava“ (Brett 1) ließ den ehemaligen Top-30-Spieler Eric Lobron gar nicht erst zur Entfaltung kommen und wickelte souverän ins Remis ab. Auch Dirk gelang es, seine Schwarzpartie gegen „Altmeister“ Dimo Werner frühzeitig auszugleichen und die Punkte zu teilen.
Olaf (3) nutzte den Anzugsvorteil, um kurz vor der Zeitkontrolle den Ausgleich zu erzwingen.
Arek (5) war mit seinem eigenen Spiel nicht zufrieden, sah sich zwischenzeitlich auf Verlust stehend und konnte doch den Führungstreffer zum 3-2 markieren.
Bei noch drei laufenden Partien sah es nun sehr gut für Hansa aus. Christian (4) konnte sich in der Zeitnotphase aus einer unnötig schwierigen Position befreien und mit leichtem Vorteil ins Endspiel gehen. Niels (7) hatte seinen Gegner mit einer unbekannten Spezialvariante konfrontiert und im Mittelspiel ein Remisangebot abgelehnt. Im Endspiel hatte er nun deutlichen Vorteil.
Leider musste Kapitän Ralf (6) dann nach fünf Stunden eine Niederlage quittieren. Er ärgerte sich sehr, „ich habe so schlecht gespielt. Und dann stelle ich am Schluss auch noch einen Bauern ein, wahrscheinlich wäre es sonst sogar Remis gewesen.“ Doch hellte sich seine Miene schnell wieder auf, als er sah, wie Christian nach einem gegnerischen Fehler nach fünfeinhalb Stunden wiederum die verdiente Führung gelang.
Nun hing alles an Niels’ Partie, der in seinem ersten Kampf für Hansa die Chance hatte, den Mannschaftssieg „einzutüten“. Diese nutzte er souverän und machte nach vollen sechs Stunden mit seinem Erfolg alles klar.
5-3 mit nur sieben Spielern, stark gemacht, „Jungs“!
Am 20. Oktober geht es weiter. Mit Düsseldorf ist dann einer der Aufstiegsfavoriten zu Gast, der nach einer knappen Niederlage zum Saisonauftakt sicher auf Wiedergutmachung sinnt.
Doch mit dem Erfolg der Auftaktrunde werden die Hanseaten sicher voll motiviert in den Heimauftakt gehen.
TSV Schott Mainz – SC Hansa Dortmund 3 : 5
1 GM Eric Lobron (2507) : IM Vyacheslav Klyuner (2437) 1/2 : 1/2
2 IM Jakob Balcerak (2473) : FM Jonasz Baum (2341) + : –
3 Constantin Göbel (2246) : IM Olaf Wegener (2423) 0 : 1
4 Marco Müller (2224) : IM Dr. Christian Scholz (2373) 0 : 1
5 FM Andre Lisanti (2232) : IM Dr. Arkadius Kalka (2339) 0 : 1
6 Jörg Kienast (2212) : FM Ralf Kotter (2360) 1 : 0
7 Marco Lisanti (2069) : Niels Christensen (2286) 0 : 1
8 IM Dimo Werner (1990) : Dirk Schiefelbusch (2129) 1/2 : 1/2
Alle Einzelergebnisse und Tabelle: https://www.schachbund.de/SchachBL/bede.php?liga=2blw&runde=1